Die Deutsche EuroShop blickt erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Umsatz und Ergebnis konnten gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Auf der Investitionsseite haben wir mit dem Erwerb einer Beteiligung am Allee-Center Magdeburg das Portfolio ausbauen können. Durch die Übernahme der in Fremdbesitz befindlichen Anteile an der Stadt-Galerie Hameln und der City-Galerie Wolfsburg konnte die Bereinigung der Beteiligungsverhältnisse bei zwei weiteren Shoppingcentern vorangetrieben werden. Am 1. Januar 2012 wurden bei drei weiteren Objekten unseres Portfolios (Rhein-Neckar-Zentrum, Allee-Center Hamm und Rathaus-Center Dessau) die ausstehenden Anteile übernommen, sodass uns nunmehr neun der 19 Shoppingcenter zu 100 % gehören. Und dabei haben wir die solide Finanzierungsstruktur des Konzerns aufrechterhalten können.
Die Umsatzerlöse sind um 32 % auf 190,0 Mio. € gestiegen und das Konzernergebnis lag bei 93,4 Mio. €, während im Vorjahr ein Konzernergebnis von -7,8 Mio. € ausgewiesen wurde. Der Gewinn je Aktie lag im Berichtsjahr bei 1,81 € gegenüber einem Verlust von 0,17 € je Aktie im Jahr 2010. Dabei erhöhte sich der operative Gewinn je Aktie von 0,98 € um 21 % auf 1,19 €.
Das Bewertungsergebnis hat sich 2011 gegenüber dem Vorjahr (33,1 Mio. €) um 26 % auf 41,8 Mio. € verbessert. Darüber hinaus ergab sich aus der Bewertung der At-equity konsolidierten Unternehmen ein Bewertungsgewinn von 0,1 Mio. €. Bereinigt um diese Effekte konnte das operative Ergebnis vor Steuern von 64,0 Mio. € im Vorjahr um rund 35 % auf 86,5 Mio. € gesteigert werden.
Der ERPA Net Asset Value je Aktie erhöhte sich um 4,9 % von 26,36 € auf 27,64 €.
Im Berichtsjahr sind die Umsätze im deutschen Einzelhandel (ohne Kfz-Handel) nominal um 2,6 % gewachsen. Dagegen sind die Umsätze bei den in unseren deutschen Shoppingcentern ansässigen Mietern um 4,4 % gestiegen. Diese Entwicklung ist insbesondere auf zwei Standorte zurückzuführen. Aufgrund der Ende März 2011 abgeschlossenen Erweiterung konnten die Einzelhandelsumsätze in der Altmarkt-Galerie Dresden um rund 42 % (vergleichbar +6,1 %) gesteigert werden. Im A10 Center Wildau lag das Umsatzwachstum unserer Mieter infolge der Eröffnung der Triangel Anfang April 2011 bei rund 22 % (vergleichbar -0,9 %). In den übrigen Shoppingcentern hingegen gingen die Umsätze leicht um 0,7 % zurück. Ursächlich hierfür waren ganz wesentlich die negativen Umsatzentwicklungen im Bekleidungsbereich und bei den Warenhäusern. In den Auslandsobjekten erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze dagegen um 1,4 %.
Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhten sich im Geschäftsjahr um 32 % von 144,2 Mio. € auf 190,0 Mio. €. Zu diesem Umsatzwachstum haben ganz wesentlich die erstmaligen Vollkonsolidierungen des Main-Taunus-Zentrums, des Phoenix-Centers und des Billstedt-Centers (beide Hamburg) sowie die Erstkonsolidierung des Allee-Centers Magdeburg beigetragen. Darüber hinaus sind die Umsatzerlöse in der Altmarkt-Galerie sowie im A10 Center nach Eröffnung der Erweiterungsflächen deutlich gestiegen.
Bei zehn Objekten erhöhten sich die Umsatzerlöse im Wesentlichen im Rahmen von indexbedingten Mieterhöhungen. Dem standen leichte Umsatzeinbußen bei drei Objekten gegenüber. Insgesamt stiegen die vergleichbaren Umsatzerlöse im Berichtsjahr um 1,2 %.
in T€ | 2011 | 2010 | Veränderung | in % |
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* quotenkonsolidiert | ||||
Main-Taunus-Zentrum, Sulzbach | 24.671 | 10.230 | 14.441 | 141,2 % |
A10 Center, Wildau | 18.347 | 12.899 | 5.448 | 42,2 % |
Rhein-Neckar-Zentrum, Viernheim | 17.400 | 17.137 | 263 | 1,5 % |
Altmarkt-Galerie, Dresden* | 13.781 | 7.827 | 5.954 | 76,1 % |
Phoenix-Center, Hamburg | 11.810 | 5.928 | 5.882 | 99,2 % |
Billstedt-Center, Hamburg | 10.822 | 0 | 10.822 | |
Allee-Center, Hamm | 9.925 | 9.763 | 162 | 1,7 % |
Stadt-Galerie, Passau | 9.017 | 8.823 | 194 | 2,2 % |
City-Arkaden, Wuppertal | 8.865 | 8.788 | 77 | 0,9 % |
Forum, Wetzlar | 8.727 | 8.583 | 144 | 1,7 % |
City-Galerie, Wolfsburg | 8.671 | 8.588 | 83 | 1,0 % |
City-Point, Kassel | 8.110 | 7.998 | 112 | 1,4 % |
Rathaus-Center, Dessau | 8.015 | 8.080 | -65 | -0,8 % |
Stadt-Galerie, Hameln | 6.679 | 6.687 | -8 | -0,1 % |
Allee-Center, Magdeburg* | 1.993 | 0 | 1.993 | |
Summe Inland | 166.833 | 121.330 | 45.502 | 37,7 % |
Galeria Baltycka, Danzig | 13.728 | 13.411 | 317 | 2,4 % |
City Arkaden, Klagenfurt* | 5.478 | 5.409 | 69 | 1,3 % |
Árkád, Pécs* | 3.603 | 3.651 | -48 | -1,3 % |
Sonstige | 333 | 388 | -55 | -14,1 % |
Summe Ausland | 23.142 | 22.859 | 283 | 1,2 % |
Summe gesamt | 189.975 | 144.189 | 45.786 | 31,9 % |
Die Leerstandsquote der Einzelhandelsflächen lag wie schon in den Vorjahren stabil unter 1 %. Der Wertberichtigungsbedarf aus Mietausfällen war mit 0,4 Mio. € (2010: 0,6 Mio. €) oder 0,2 % (2010: 0,4 %) der Umsatzerlöse erneut auf einem sehr niedrigen Niveau.
Die Grundstücksbetriebskosten lagen mit 8,5 Mio. € (2010: 7,3 Mio. €) um 1,2 Mio. € und die Grundstücksverwaltungskosten mit 9,8 Mio. € (2010: 7,9 Mio. €) um 1,9 Mio. € über den Vorjahreswerten. Die Erhöhungen sind im Wesentlichen Folge des erweiterten Konsolidierungskreises (+1,6 Mio. €), des Erwerbs des Billstedt-Centers und des Allee-Centers Magdeburg (+1,3 Mio. €) sowie der erhöhten Kosten im Zusammenhang mit den erweiterten Centern in Dresden und Wildau (+0,9 Mio. €). Im Gegensatz dazu konnten wir diese Kosten bei den übrigen Centern im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,7 Mio. € reduzieren. In Summe belief sich die Kostenquote auf 9,7 % vom Umsatz (2010: 10,5 %).
Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit 1,0 Mio. € leicht über dem Vorjahresniveau (0,9 Mio. €). Dagegen erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich um 1,1 Mio. € auf 7,0 Mio. € (2010: 5,9 Mio. €). Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Finanzierungsnebenkosten im Zusammenhang mit der Aufnahme bzw. Prolongation von Darlehen sowie aus höheren realisierten Kursverlusten ausländischer Objekte.
Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 18,9 Mio. € auf -79,1 Mio. € (2010: -60,2 Mio. €). Der Rückgang ist durch zusätzliche Zinsaufwendungen bedingt, die im Zusammenhang mit der erstmaligen Vollkonsolidierung des Main-Taunus-Zentrums und des Phoenix-Centers, der Finanzierung des Erwerbs des Billstedt-Centers und des Allee-Centers Magdeburg sowie den Erweiterungsmaßnahmen in Dresden und Wildau stehen (13,6 Mio. €). Diesen Zinsaufwendungen stehenZinseinsparungen aufgrund von Refinanzierungen und der Tilgung von Bestandsdarlehen in Höhe von 1,9 Mio. € gegenüber, sodass sich die Zinsaufwendungen per saldo um 11,7 Mio. € erhöhten.
Daneben stieg der Ergebnisanteil der Fremdgesellschafter als Folge des erweiterten Konsolidierungskreises um 7,8 Mio. € auf 15,7 Mio. €. Demgegenüber verbesserte sich das Ergebnis aus At-equity-Beteiligungen um 0,9 Mio. €, während die Erträge aus Beteiligungen sowie die Zinserträge in Summe um 0,3 Mio. € unter dem Vorjahr lagen.
Das Bewertungsergebnis stieg gegenüber dem Vorjahr (33,1 Mio. €) um 8,7 Mio. € auf 41,8 Mio. €. Die Bewertung der Bestandsobjekte führte zu einem Bewertungsgewinn in Höhe von 51,6 Mio. €. Dabei wurden die Bestandsobjekte im Durchschnitt um 1,9 % aufgewertet, wobei die Verkehrswerte mit zwei Ausnahmen (Abwertung -2,3 % bzw. -7,4 %) in einer Bandbreite von +0,2 % bis +8,4 % über den Vorjahreswerten lagen.
Aus den Erst- und Folgebewertungen des Billstedt-Centers sowie des Allee-Centers Magdeburg resultierte ein Bewertungsgewinn in Höhe von 11,1 Mio. €. Dem standen Anschaffungsnebenkosten für das Billstedt-Center in Höhe von 8,4 Mio. € gegenüber.
Daneben ergab sich aus dem Erwerb weiterer Anteile an der Stadt-Galerie Hameln und der City-Galerie Wolfsburg ein Bewertungsverlust von 0,5 Mio. €. Der Kaufpreis der erworbenen Anteile an der City-Galerie Wolfsburg lag zum Übertragungszeitpunkt über den bilanzierten Abfindungsansprüchen der ausgeschiedenen Kommanditistin.
Der Anteil der Fremdgesellschafter am Bewertungsergebnis stieg im Berichtsjahr auf 11,9 Mio. € (2010: 3,0 Mio. €).
Die Steuerbelastung betrug im Berichtsjahr 35,0 Mio. € und lag damit um 69,8 Mio. € unter dem Vorjahr. Die Steueraufwandskorrektur im Vorjahr belief sich auf 89,6 Mio. €, wovon 87,5 Mio. € auf latente Gewerbesteuern und 2,1 Mio. € auf Gewerbesteuernachzahlungen für 2010 und die Vorjahre entfielen. Der Steueraufwand des Berichtsjahres setzt sich zusammen aus latenten Ertragsteuern in Höhe von 31,6 Mio. € und Ertragsteuerzahlungen auf das laufende Ergebnis in Höhe von 3,4 Mio. € (Inland: 2,8 Mio. €, Ausland: 0,6 Mio. €).
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich im Berichtsjahr von 124,0 Mio. € um 34 % auf 165,7 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 128,4 Mio. € um 32 % über dem Vorjahreswert (97,0 Mio. €). Das Konzernergebnis betrug 93,4 Mio. € nach einem Verlust im Vorjahr von 7,8 Mio. €.
Der Gewinn je Aktie (Konzernjahresüberschuss je Aktie) erreichte im Berichtsjahr 1,81 € gegenüber einem Verlust von 0,17 € im Vorjahr. Davon entfielen 1,19 € (2010: 0,98 €) auf das operative Geschäft und 0,62 € (2010: 0,54 €) auf das Bewertungsergebnis. Der Gewinn je Aktie des Geschäftsjahres 2010 wurde darüber hinaus durch einmalige Steueraufwendungen für die Geschäftsjahre bis einschließlich 2009 mit 1,70 € je Aktie belastet.
in € je Aktie | 2011 | 2010 |
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* European Public Real Estate Association | ||
Konzernjahresüberschuss | 1,81 | -0,17 |
Bewertung IAS 40 | -0,81 | -0,73 |
Latente Steuer | 0,19 | 0,18 |
Steueraufwand Vorjahre | 0,00 | 1,70 |
EPRA* Earnings | 1,19 | 0,98 |
Gewichtete Aktienanzahl in Tsd. | 51.631 | 45.545 |
Die Funds From Operations (FFO) dienen der Finanzierung unserer laufenden Investitionen in Bestandsobjekte, der planmäßigen Tilgung unserer langfristigen Bankdarlehen sowie der Dividende. Im Berichtsjahr wurde ein FFO von 83,1 Mio. € gegenüber 61,5 Mio. € im Vorjahr (+35 %) erwirtschaftet. Der FFO je Aktie stieg um 19 % von 1,35 € auf 1,61 €.
in T€ | 2011 | 2010 |
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Konzernergebnis | 93.396 | -7.814 |
Bewertungsergebnis - At-equity-Gesellschaften | -94 | 122 |
IAS 40 / IFRS 3 | -41.811 | -33.129 |
Latente Steuern | 31.606 | 102.358 |
FFO | 83.097 | 61.538 |
FFO je Aktie | 1,61 € | 1,35 € |
Gewichtete Aktienanzahl in Tsd. | 51.631 | 45.545 |
Das erfolgreiche Geschäftsjahr bildet die Basis für eine Fortsetzung der auf Kontinuität ausgerichteten Dividendenpolitik. Daher werden der Vorstand und der Aufsichtsrat den Aktionären auf der Hauptversammlung, die am 21. Juni 2012 in Hamburg stattfindet, für das Geschäftsjahr 2011 eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 1,10 € je Aktie vorschlagen.